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Vögel sind nicht allein Repräsentanten von Arten oder Unterarten, sondern Individuen mit persönlichen Eigenheiten. Amsel ist also nicht gleich Amsel, Spatz nicht gleich Spatz. Jeder Vogel hat ein persönliches Schicksal. Diese Einsicht stimmt mit dem Programm der Soziobiologie überein. Anhand zahlreicher Beispiele bietet der Autor einen faszinierenden Querschnitt durch die Lebensstadien und Lebensbereiche eines Vogels: von den Fährnissen und Chancen des noch ungeschlüpften Individuums über das Nestlings- oder Nestflüchterstadium bis zum späteren Eltern- oder Helfer-Alltag. Der Aspekt der individuellen Auseinandersetzung mit der Umwelt steht im Fokus, sei es beim Aufspüren und Nutzen der Ressourcen, sei es im Fortpflanzungs- und Brutverhalten oder bei den großräumigen Wanderungen und im Umgang mit Gefahren durch Wetter, Beutegreifer und Parasiten. Das Individuelle zeigt sich auch beim Gebrauch der Sinne, in den Lautäußerungen und im variantenreichen äußeren Erscheinungsbild der Vogelindividuen. Das Band ornithologischer Erscheinungs- und Lebensformen erscheint endlos. Der Text vermittelt einen Eindruck von der Entwicklung der Vogelkunde bis zu den neuesten Erkenntnissen, von den Anstrengungen einzelner Amateure und Forscher. So lagen schon früher erst jetzt modern gewordene Befunde, lange bevor der akademischen Formulierung der Soziobiologie und Verhaltensökologie, vor. Im Sinne der historischen Dynamik werden wenig bekannte und vergessene berücksichtigt. Außerhalb des Mainstreams liegende Arbeiten werden vorherrschenden aktuellen Trends und Erkenntnissen gegenübergestellt. Ob es um den Einfluss schwacher Strahlung auf die Orientierung geht, um die Herausforderungen der Energiewende an den Vogelorganismus oder das Zählvermögen der Vögel – das Buch versucht in flüssiger Sprache wissbegierige Natur- und Kulturbegeisterte, Vogelliebhaber, Amateure und eingefleischte Orni-Experten anzusprechen. Drohend über der faszinierenden Vielfalt des Vogellebens stehen die vom Menschen herrührenden Gefahren: Klimawandel, Habitatzerstörung, radikale Urbanisation und die Invasion gebietsfremder Pflanzen und Tiere in globalem Maßstab. Wird es für das potentiell endlos geflochtene Band der Ornis ein Überleben geben? Neben dem Text und den begleitenden Abbildungen bieten ein detaillierter Anmerkungsteil und ein umfangreiches Literaturverzeichnis dem Leser vertiefende Auskünfte.

Gefiederte Lebenswelten. Das endlose Band der Ornithologie

Artikelnummer: 978-3-9237571-5-2
34,80 € Standardpreis
14,95 €Sale-Preis
inkl. MwSt.
  • Info

    Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Ernst Ulrich von Weizsäcker und einem Vorwort von Prof. Dr. Antal Festetics

    18 x 25 cm, 416 Seiten

    Zahlreiche farbige Abbildungen, gebunden

  • Autor

    Walter A. Sontag, geboren 1951 in Mainz, träumte seit frühester Kindheit von der Begegnung mit Tieren. Real wurde dieser Traum in den ornithologischen Beobachtungen als Schüler im Frankfurter Zoo unter Bernhard Grzimek und Richard Faust. Das frühe Zusammentreffen mit Heini Hediger wurde bestimmend für die wissenschaftliche Beschäftigung mit Tieren. Studium der Biologie in Heidelberg, Münster (Westf.) und Mainz mit der Promotion über Starenvögel. Die Begeisterung für seine Studienobjekte ließ ihn nicht mehr los. Neben den Starenvögeln generell (v. a. in Südafrika u. Thailand) bilden Variabilität, Symbiose und Tiergartenbiologie besondere Forschungsinteressen. Gegenwärtig ist er Associate Scientist am Naturhistorischen Museum in Wien. Schreibt darüber hinaus seit 1991 regelmäßig für die Wiener Zeitung EXTRA zu natur- und geisteswissenschaftlichen Themen.

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